Schönheit Is a Verb

Ich erkenne dich nicht aber an (I do not recognize but acknowledge you) (u.a.) / 2016 / wood, iron, laquer, paper, stone, MDF / 74 x 210 x 53 cm / Show: Poetiken des Materials (The Poetics of the Material) / 21.10.16. – 28.02.2017 / Leopold Museum, Wien

It is not the procedural grammar of ancient mnemonic technique, but poetry related to it, that is the central starting point of Misha Stroj’s installation in dialogue with Michael Hammerschmid for the exhibition. Its foundation is based on the installation – like many works by Strojs – in the intellectual circulation of (ideologically influenced) basic questions of “artistic activity”. For the exhibition in the Leopold Museum, the question of the relationship between “dumb” sculptures and the process of associative writing that preceded them for Stroj’s work was the focus of attention. In the face of this “eternal writing and ignorance of how to assess, place, or even use this writing,” he addressed the author and lyric poet Michael Hammerschmid with the question, “How do I recognize a poem?” This countered with the counter question “How do I recognize a sculpture?”, But continued in the episode: “it could perhaps recognize a poem: the poetics, better spelling (also attitude), so the way it arises (in doing) arose. “The installation Beauty Is a Verb is accordingly materialization of its creation process in the course of the conversation and thus appears simultaneously as a” memory “of its movement and its contents in appearance. (…)

Schönheit Is a Verb (Beauty Is a Verb) with Michael Hammerschmid / 2016 / Vienna / Show: Poetiken des Materials (The Poetics of the Material) / 21.10.16. – 28.02.2017 / Leopold Museum, Wien

Nicht die Verfahrensgrammatik der antiken Mnemotechnik, sondern die mit ihr verwandte der Poesie ist zentraler Ausgangspunkt der von Misha Stroj im Dialog mit Michael Hammerschmid erarbeiteten Installation für die Ausstellung. Ihre Grundlage hat die Installation – wie viele Arbeiten Strojs – in der gedanklichen Umkreisung (ideologisch geprägter) Grundfragestellungen „künstlerischen Tuns“. Für die Ausstellung im Leopold Museum stand die Frage nach dem Verhältnis „stummer“ Skulpturen zu dem ihnen vorausgehenden, für Strojs Arbeitsweise zentralen Prozess assoziativen Schreibens im Mittelpunkt. Angesichts dieses „ewigen Schreibens und aber Nichtwissens, wie dieses Schreiben einzuschätzen, zu platzieren oder gar zu gebrauchen“ ist, wandte er sich mit der Frage „Woran erkenne ich ein Gedicht?“ an den Autor und Lyriker Michael Hammerschmid. Dieser konterte mit der Gegenfrage „Woran erkenne ich eine Skulptur?“, führte jedoch in der Folge weiter aus: „daran ließe sich vielleicht ein Gedicht erkennen: an der Poetik, besser Schreibweise (auch Haltung), also der Art und Weise, wie es entsteht, (im Tun) entstand.“ Die Installation Schönheit Is a Verb ist dementsprechend Materialisation ihres Entstehungsprozesses im Gesprächsverlauf und tritt damit gleichzeitig als „Speicher“ von dessen Bewegung und seiner Inhalte in Erscheinung. (…)

Die Kartenspielerinnen leben (Titelerweiterung) (The Card Players are Living (ext. title)) / 2016 / photography, aluminium / 30 x 22,5 cm / Show: Poetiken des Materials (The Poetics of the Material) / 21.10.16. – 28.02.2017 / Leopold Museum, Wien

(…) The rhetorical basic operations of taking away, adding, exchanging and displacing as well as the word figures of Chiasmus and Zeugma, addressed by Stroj and Hammerschmid in the e-mail dialogue, are “built” as well as in linguistic parameters “written” the room. Following the principle of “constructive teamwork”, written and material references to the content of the e-mail dialogue – be it fragments of the conversation or Hammerschmid’s poems, works of the collection in the Leopold Museum, but also references to real experiences such as Stroj’s observation of Domino players in New York’s streets – interwoven in the walkable and readable constellation in an associative way.(Stephanie Damianitsch, approx. translation from German)(…)

Den von Stroj und Hammerschmid im E-Mail-Dialog thematisierten rhetorischen Grundoperationen von Wegnehmen, Hinzufügen, Aus-tauschen und Versetzen ebenso entsprechend wie den Wortfiguren von Chiasmus und Zeugma ist sie sowohl nach sprachlichen Parametern „gebaut“ als auch in den Raum „geschrieben“. Dem Prinzip des „zeugmatischen Zusammenspannens“ folgend, sind schriftliche wie materielle Referenzen zu Inhalten des E-Mail-Dialoges – seien es Bruchstücke aus dem Gespräch oder Hammerschmids Gedichten, Werke der Sammlung im Leopold Museum, aber auch Bezüge zu realen Erlebnissen wie Strojs Beobachtung von Dominospielern in New Yorks Straßen – auf assoziative Weise in die begeh- und lesbare Konstellation verwoben. (Stephanie Damianitsch)

Ich beeule mich und euch den Kotflügel anstatt den Mond an (I hurry and bruise your fender instead of baying at the moon) / 2016 / wood, laquer, MDF / 142 x 257 x 40 cm / Show: Poetiken des Materials (The Poetics of the Material) / 21.10.16. – 28.02.2017 / Leopold Museum, Wien

Bzw. kurz noch aus der Werkstatt: denke hab den Weg gefunden wie ein Zeugma zu bauen ist – doch sehr von der Konstruktion und der Fläche weg, dem Satz und der Vostellung weg – hab mir vom Koloman Moser was abgeschaut der da einen Hasen stilisiert in ein Quadrat rein–so irgendwie sind die Bewegungen zu fassen – und in den Raum zu expandieren. Anbei der Entwurf zum Zeugma des Tages: Ich beeule mich und euch den Kotflügel (ein) anstatt den Mond an. (Ebenfalls Trauer-/ Traumaarbeit, in der Hitze des Gefechtes mußte ein Auto daran glauben, also ein Kotflügel zumindest, es jandelt ein bisserl, Lokalkolorit diesbezüglich aber nicht das Argument, das Gegenteil). Weiters: sind das schon sehr geformte Materien, die Formfrage also ja, und ich kann diesbezüglich auch von erfreulichen Erkenntnissprüngen berichten: denken wir den Materialismus von dem wir reden durch, dann kommen wir denke ich zur Folgerung dass die Matrialität des Gedankens vor allem zu würdigen ist – das Ganze ohne das Konstrukt in der Falle eines Idealismus zu denken der diese Trennung der Geister von den Materien betreibt (wenn dann also immanent – der Idealismus, der Einwand von Robert Morris geht hier ins Leere). In Kürze nicht zu schreiben hier aber: der Bedarf auf die rohen Materien, deren Wahrheit und Eigensinn, zurückzugreifen, schränkt sich insofern ein, als daß ich mit einer gewissen Beliebigkeit (das falsche Wort. Die Aleatorik hatten wir erwähnt, so eine zwingend gedachte Zufälligkeit eben.) durch ein jedes Material versuchen kann den Gedanken zu fassen.

Die Räume der Toten gleichen denen der
Lebendigen nicht aber deren Zeit
(The Spaces of the Dead resemble those of the Living but not their Time) / 2016 / ply wood, wood, fiber board, pencil, chinese paper, wallpaper glue, screws / 210 x 160 x 11 cm

Or. short still from the studio: I think I found the way to build a Zeugma – but very much differing from the construction and the plane, the sentence and the presentation – I’ve copied something from Koloman Moser who stylized a rabbit in a square, purely – somehow the movements are to be grasped – and to be expanded into the space. Enclosed the draft for the Zeugma of the day: I bay myself and you the fender (one) instead of the moon. (Also a mourning/trauma work, a car was crashed, a fender at least). Furthermore, they are already very shaped matters, the question of form is: yes, and I can report in this respect also of pleasing leaps in thoughts: if we think of the materialism of which we speak, then we come to the conclusion that the materiality of the thought is above all to be appreciated. etc.

Hier spricht für mich alles für das Naheliegende und Einfache und Billige, billig im Sinne von im rechten Maß – ich ziehe: das Register der Beschreibung das mir machbar und eventuell Lust versprechend erscheint, in jedem Fall auch relativ beherrschbar mit meinen bescheidenen Mitteln. Wir verzichten auf Keramik, Bleiguss und das bronzene Geschwader. etc. etc.In Summe lavieren wir also an den Rändern einer Poetik des Materials, wo die Geister Fransen reinbeißen.So seh ich jetzt: wie warum ich mir erlauben darf was mir eh schon immer als recht erschien. Und baue. Freude, m

Here for me everything speaks for the obvious and simple and cheap, cheap in the sense of the right measure – I prefer: the index of the description that seems feasible to me and possibly pleasing, in any case, relatively controllable with my modest means. We dispense with ceramics, lead-casting and bronze. All in all, we are navigating along the edges of a poetics of material where the ghosts bite fringes.So I see now: how can I allow myself what always seemed to me always right.And build. Joy, m


Heut am Weg nach da: Die Kartenspieler um ihren Tisch sind auf die Schattenseite gezogen in der 3ten Straße Williamsburg
Im Vorbeifahren ich dreh den Kopf nach rechts jetzt links die Sonne und sonst niemand Schätze der Sommer ist nah, misha
bzw.: Der Himmel heut bewölkt da spielen die Kartenspieler wieder links sitzen schätze auch dort nur um ein Spottgeld

hab heut erstmal den Vogel ins Gespräch eingebracht und gestellt wurde die eigenartige Frage: Was ist das für ein Vogel? Braun, gescheckt, meine Antwort. Lebendig hatte ich vergessen. Darauf verblüffend die bezüglich des am Boden Sitzens naheliegende von mir als möglich übersehene Vermutung: wahrscheinlich brütet er was aus……


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